Böckl fahren
Alte Tradition neu entdeckt

Das sog. "Böckl" oder auch Rennbock genannt, ist eine Art "Monoski"-Schlitten, also ein Wintersport-Gefährt auf einem Ski. Man setzt sich auf das Böckl wie auf eine Rodel und fährt auf dem Ski den Hang hinunter. Gelenkt wird das Böckl durch die Verlagerung des Körpergewichts, gebremst wird mit den Füßen. Wer die Sportart gut beherrscht, kann mit dem Gefährt Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h erreichen.

Alte Tradition wird zum neuen Trend

Wer handwerklich geschickt ist, kann sein Böckl selber bauen, ansonsten kann man sich ein Gefährt in größeren Sportgerätverleihen ausleihen oder in lokalen Sportfachgeschäften kaufen. ​Das Fahren auf der Ski-Piste und auf Rodelbahnen ist für jedermann erlaubt. 

Ursprünglich wurde das Böckl im Pustertal nach dem Ende 2. Weltkrieges vor allem von Kindern dazu benutzt, um über die schneebedeckten Hänge und Felder schnell in die Schule zu kommen. In Olang will man die zündende Idee dafür gehabt haben, die andernorts (z.B. in den USA) schon früher vermerkt ist. 2005 fand in Olang die erste Böckl-WM statt, 2006 zog man im Nordtiroler Tulfes mit der ersten Klumper-WM nach. Derzeit erlebt die alte Tradition eine einzigartige Renaissance. Wie Pilze sprießen Böckl-Vereine im Pustertal aus dem Boden. Allein in Olang gibt es fünf davon. Nicht umsonst kommt der beste Böcklfahrer der Welt aus Olang. Patrick Felder gewann diesen Titel 2015 in bei der WM in Österreich.